Vielfalt erleben

Historische Diversity-Planspiele

Das Projekt „Guten Morgen, Abendland! Europa ist mehr“ bestand von Januar 2020 bis Dezember 2024.

Ziel des Projekts war es, Historische-Diversity-Planspiele zu entwickeln und diese als innovative Methode bundesweit in der Bildungslandschaft zu etablieren.
Der Ansatz verbindet historische Bildung mit diskriminierungskritischer Diversity Education und ermöglicht es, zentrale Herausforderungen im Zusammenleben in Vielfalt multiperspektivisch und partizipativ zu bearbeiten. Im Fokus der Planspiele steht die historische Verflechtung der „islamischen Welt“ mit Europa.

Das Modellprojekt wurde durch das Bundesprogramm Demokratie leben! vom Bundeministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie gefördert und von LIFE Bildung Umwelt Chancengleichheit e.V. umgesetzt. Die Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung des BMFSFJ oder des BAFzA dar. Für inhaltliche Aussagen tragen die Autor*innen die Verantwortung.

Logo Coviviencia in Cordoba
Logo Coviviencia in Cordoba

Zugang zu den Planspielen

Die Anleitung der Planspiele ist nur durch eine Qualifizierung zum*r Planspiel-Teamenden möglich. Da das Projekt abgeschlossen ist, bietet LIFE e.V. keine Qualifizierungen mehr an. Auch über das Ende der Projektlaufzeit hinaus kooperiert LIFE e.V. jedoch mit der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. (AGSA), die auch weiterhin Qualifizierungen für Planspiel-Teamende anbietet.

Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V.
DiAA – Demokratie in Arbeit und Ausbildung
Gavin Theren
E-Mail: gavin.theren@agsa.de
Tel.: +49 (0)391 5371-201
www.agsa-diaa.de

Was ist ein historisches Diversity-Planspiel?

Planspiele bieten die Möglichkeit, vielfältige Themen hautnah erfahrbar zu machen und komplexe soziale Zusammenhänge zu erkunden, begreifen und diskutieren. Im Rahmen der rassismus- und diskriminierungskritischen Bildungsarbeit können die Diversity-Planspiele eingesetzt werden, um politisch relevante Themen in einer vielfältigen Gesellschaft wie Mehrsprachigkeit, Religion oder Diskriminierung vertieft zu bearbeiten.

Warum historisch?

Mit Geschichte und kollektiver Erinnerung verknüpfen sich Fragen der Zugehörigkeit zur deutschen Gesellschaft und damit gesellschaftliche Diskurse um In- und Exklusion. In der historisch-politischen Bildung und im Geschichtsunterricht wird die historische Begegnung ‚der islamischen Welt‘ und Europas bislang aus einer nationalhistorischen und eurozentristischen Perspektive bzw. weitestgehend als kriegerische Konflikt- und Abgrenzungsgeschichte erzählt. Unsere Planspiele brechen diese Narrative auf indem andere, oft unbekannte Geschichten erzählt werden – wie die vom friedlichen Zusammenleben der drei monotheistischen Weltreligionen in al-Andalus, dem islamischen Spanien zwischen 711 und 1492 und dem und der darauf basierenden kulturellen und wissenschaftlichen Blütezeit.

Die historischen Diversity-Planspiele bieten ein Forum für ein multiperspektivisches, transkulturelles historisches Lernen. Der Perspektivwechsel durch das Rollenspiel und die zeitliche und räumliche Distanz ermöglichen außerdem einen neuen sensibilisierten Blick auf das heutige Zusammenleben in der pluralen Postmigrationsgesellschaft.

Warum Diversity?

Wir wollen mit unseren Planspielen Diversitäts- und Demokratiekompetenzen stärken und für die Gefahren sensibilisieren, die von Diskriminierung, (antimuslimischen) Rassismus und Islamfeindlichkeit ausgehen. Aus dem Anstieg an rassistischen und antimuslimischen Haltungen und Handlungen ergibt sich ein besonderer Bedarf an präventiven, deeskalierenden pädagogischen Strategien und Konzepten sowie der Stärkung eines rassismus- und diskriminierungskritischen Umgangs mit sprachlicher, kultureller, religiöser und weltanschaulicher Vielfalt. Die historischen Diversity-Planspiele ermöglichen, Vorurteile und Diskriminierungen im Kontext der außerschulischen und schulischen Bildung entgegenzuwirken und die Diversitätssensibilität von Schulen und Organisationen zu erhöhen.